Sie ist die Leiterin des FWF-Projektes: Heterodoxe Landschaften und verwobene Geschichten in Südosteuropa
Dieses Projekt widmet sich den wenig bekannten religiösen Traditionen Südosteuropas und untersucht die Übergänge zwischen Glaube, Folklore und Geschichte im geografischen Kontext. Im Fokus stehen Spuren von Häresie, vorchristlichen Überlieferungen und geschlechtsspezifischen Ritualen. Die Forschung bietet eine neue, inklusive Perspektive auf die komplexe Vergangenheit der Region. Durch einen interdisziplinären Ansatz wird die lokale religiöse Dynamik mit europäischen und globalen Entwicklungen verknüpft. Ziel ist es auch, sprachliche und wissenschaftliche Gräben zwischen Ost- und Westeuropa zu überbrücken – für ein gemeinsames, integriertes Kulturerbe.
Frau Dr. Bojana Radovanovic ist eine erfahrene Postdoktorandin im Bereich Religionsgeschichte mit einem Bachelorabschluss in Klassischer Philologie (Universität Belgrad, Serbien), einem Masterabschluss in Klassischer Archäologie und einer Promotion in (mittelalterlicher) Geschichte, die sie 2018 an der Universität Wien mit einer Arbeit über die „Sprache der Häresie“ in griechischen und lateinischen Texten des 9. Jahrhunderts aus vergleichender Perspektive abgeschlossen hat.
Sie war am Historischen Institut in Belgrad sowie am Institut für Mittelalterforschung in Wien tätig. Zwischen 2022 und 2024 forschte sie zwei Jahre an der Fakultät für Philosophie, Theologie und Religionswissenschaften der Radboud Universität Nijmegen (Niederlande) als Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe „Geschichte des Christentums“ (innerhalb der Abteilung für Textuelle, Historische und Systematische Studien des Judentums und Christentums), gefördert vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF). Dort hielt sie Lehrveranstaltungen zur byzantinischen Theologie, zum frühen Christentum und zur Patristik.
In 2023, 2024 und 2025 hatte sie drei Forschungsaufenthalte am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas (GWZO) in Leipzig, und sie war Junior Fellow bei The Field of Excellence „Dimensions of Europe“ in Graz (Oktober 2024-März 2025).
Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte spätantiker und mittelalterlicher religiöser Strömungen, das pagane Erbe mittelalterlicher philosophischer und theologischer Konzepte, dualistische Häresien im Mittelalter, und auch Neue Religiöse Bewegungen.
Derzeit arbeitet sie an dem Sammelband Proceedings of the conference Medieval Heresies: On a Less Trodden Path befindet sich derzeit im Begutachtungsverfahren bei Brill, Reihe East Central and Eastern Europe in the Middle Ages, 450–1450 (Herausgeber: Florin Curta).
Ihr neues fünf-Jähriges ASTRA-FWF-Projekt genannt Heterodox Landscapes and Interwoven Histories in Southeastern Europe: Counter Clockwise Dance and Cressets Filled with Ashes wurde am 25. Juni 2025 bewilligt und hat am 1. Oktober 2025 am Institut für Religionswissenschaft der Universität Graz unter der Leitung von Prof. Franz Winter angefangen.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und heißen Sie herzlich willkommen!