"Es ist die Walpurgisnacht! Die Hexen tanzen und feiern auf dem Brocken, die finsteren Mächte sind entfesselt." So beschreibt Johann Wolfgang von Goethe in "Faust I" das Geschehen auf dem Blocksberg, als Faust den Teufel Mephisto zum Hexensabbat begleitet. Die literarische Rezeption wie in Goethes Faust prägt das Bild der Walpurgisnacht weltweit ebenso wie musikalische und filmische Adaptionen. In der europäischen Sagenwelt ist der im Harzgebirge in Sachsen-Anhalt gelegene Brocken, volkstümlich Blocksberg genannt, damit untrennbar verbunden.
Ab dem 16. Jahrhundert berichten Chroniken von angeblichen Hexenversammlungen und nächtlichen Ritualen, die in der Bevölkerung große Angst auslösten. Diese Mythen dienen auch politischen Zwecken: Die Verfolgung vermeintlicher Hexen nimmt in Europa, insbesondere in Deutschland, zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert drastisch zu. Das ursprünglich vorchristliche Frühlingsfest wird von den christlichen Glaubensvorstellungen zunehmend überlagert. Die heilige Walburga, Schutzpatronin gegen Seuchen, Missernten und böse Geister, gibt der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ihren heute bekannten Namen. Die Feiern rund um die Walpurgisnacht haben ebenso wie die Darstellung der Hexen seit der Aufklärung ihre unheilvolle Vergangenheit eingebüßt und sind zu beliebten Touristenattraktionen geworden.
Die Ursprünge – Am 30. April ist es wieder so weit: Die Hexen tanzen. Die Religionswissenschaftlerin Theresia Heimerl (Universität Graz) begibt sich auf Spurensuche und erzählt, was es mit der Walpurgisnacht auf sich hat. - Sendung vom 22.04.2025 - von 22.04. bis 25.04. immer um 15:55 auf Ö1 und im Podcast