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University of Graz Faculty of Catholic Theology Department of Religious Studies News Winterdämonen und Werbeikonen: religiöse Herkunft von Krampus und Christkind
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Wednesday, 03 December 2025

Winterdämonen und Werbeikonen: religiöse Herkunft von Krampus und Christkind

Theresia Heimerl ©KANIZAJ 2022

Theresia Heimerl beshcäftigt sich mit religiösen Bezügen von Krampus und Christkind. Foto: Uni Graz/Kanizaj

Im Dezember herrscht reger Besuch in den Familien: vom Krampus, vom Nikolo und natürlich vom Christkind. Im Gepäck haben sie nicht nur Geschenke, sondern auch religiöse Ursprünge. Welche genau das sind, verrät Religionswissenschaftlerin Theresia Heimerl.

Schwarz, zottelig und Furcht einflößend – beim Krampus fällt wohl vielen der Teufel ein. „Die Figur dürfte vorchristliche Ursprünge haben und auf Vorstellungen von Winterdämonen verweisen“, berichtet Theresia Heimerl vom Institut für Religionswissenschaften an der Uni Graz. Christlich konnotiert ist die dunkle Gestalt als Begleiter des Nikolaus.

Nikolaus-Spiele 

Ab dem 18. Jahrhundert tauchen die beiden ausschließlich im Alpenraum als Duo auf. Davor stand nur der Heilige allein im Mittelpunkt. Heimerl. „Ab dem 13. Jahrhundert sind Nikolaus-Spiele in Klosterschulen überliefert. Dabei schlüpften Schüler in der Rolle des bärtigen Mannes und verteilten Gaben.“ 
Das spätere, gemeinsame Auftreten dürfte wohl einen pädagogischen Zweck erfüllt haben: Der Krampus sollte die schlimmen Kinder bestrafen, der Nikolaus die braven belohnen. Von dieser bedrohlichen Sichtweise ist man mittlerweile abgekommen, auch die Katholische Kirche distanziert sich vom Krampus, berichtet die Wissenschaftlerin. Hingegen hat die kommerziell-touristische Bedeutung in Form von Krampusläufen und Vereinen in der jüngeren Vergangenheit deutlich zugenommen.

Dieser Aspekt ist noch stärker mit dem Christkind verbunden. „Es wird als katholische Tradition und Gegenpart zum Weihnachtsmann gesehen“, weiß Heimerl. Wahr ist vielmehr, dass es sich bei der engelsgleichen Gestalt um eine protestantische Figur aus dem Norden Deutschlands handle. „Vor allem Martin Luther förderte das Christuskind als Gabenbringer, um Heilige wie den Nikolaus nicht über Jesus zu stellen“, erklärt die Religionswissenschaftlerin. „Dargestellt wird es meist als ein geschlechtlich unbestimmtes Kind im Alter zwischen vier und zehn Jahren mit blonden Locken und Flügeln.“ 

Hoch vom Norden…

Ausgehend vom evangelischen Norddeutschland entwickelte sich dann im Bürgertum des 19. Jahrhunderts – ebenso wie der geschmückte Christbaum – das wenig religiös behaftete, aber von der offiziellen Kirche akzeptierte Weihnachtsbrauchtum. Jesus als gewickeltes Baby wiederum wurde vor allem in katholischen Nonnenklöstern im 16. und 17. Jahrhundert verehrt.

Nur sehr rudimentäre religiöse Bezüge finden sich beim Weihnachtsmann. „Er ist ein kommerzielles Mischmasch, in dem verschiedene Vorstellungen miteinander verschmolzen, darunter der niederländische Sinter Klaas und der britische Father Christmas, ähnlich einem Elfenkönig“, beschreibt Theresia Heimerl.


⇒ Wissenswertes zur Vorweihnachtszeit verrät auch der digitale Adventkalender der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Graz.

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